27. Magdeburg-Open 2019, "Ottonen"-Gruppe

Magdeburg, 10.10. bis 13.10.2019


Turnierbericht des Teilnehmers (und Schreiber dieser Blogs) Hans-Jörg Steinke:

Nach 2017 nahm ich erneut am Magdeburg-Open in der sog. "Ottonen"-Gruppe, der A-Gruppe, teil. Wie kommt es nun zu dieser Namensgebung? Ich zitiere mal aus Wikipedia: "Edgitha war Königin des Ostfrankenreiches und die erste Gemahlin Ottos des Großen." Beide lebten in Magdeburg, somit der "Otto"-Stadt und aus Edgitha wurde dann Editha (nebenbei: sie ist auch in MD beigesetzt).

Diesmal reiste ich mit der Bahn an und ab Hannover wurden meine Mitreisenden mit Informationen bezüglich des Anschlages in Halle versorgt, dass der Zug in Halle wegen des Polizeieinsatzes nicht wird halten können. Am Bahnhof in MD stieg ich dann in die Tram Linie 4, stieg dann noch einmal um in die Linie 2 und war dann nach fast sechs Stunden und fünfmal Umsteigen im Hotel.

Am nächsten Morgen begrüßte uns mit nur 10 Minuten Verspätung der Turnierdirektor und bat um eine Schweigeminute für die Opfer und Angehörigen des gemeinen Anschlags in Halle. Dann ergriff der Schiedsrichter das Wort und wies uns daraufhin, dass sämtliche "elektronischen Hilfsmittel" auszuschalten seien und auch nicht am Körper getragen werden dürfen. Diese Regel gilt auch für unseren Schachverein und die Mannschaftskämpfe.

Ich startete mit der RangNr 63 von 92 Teilnehmern. In der "Editha"-Gruppe waren 70 Teilnehmer gemeldet. Zu absolvieren waren sieben Partien mit den Vorgaben von 1.30h/40 Züge plus 30m/Rest und je Zug von Beginn an 30s, ein bekannter Modus. Meine persönlichen Vorgaben bei solchen Open sind immer, besser abzuschließen als der Startrang und an Punkten 50% plus X zu holen. Vorweggenommen: Ziel verfehlt ...

In der ersten Partie wurde mir in 50 Minuten und 16 Zügen erklärt, was ich in der "Wiener Variante" des Damengamits so alles falsch gemacht habe. Mit der zweiten Partie konnte ich ausgleichen, da die 11-jährige Marianne in eine Eröffnungsfalle (die ich im Dienstagstraining schon mehrfach gezeigt habe) des Damengambits hineingetappt war.

Mit einer heftigen Erkältung begann der zweite Tag. Als ich eine zweifelhafte Aktivität meiner Figuren anstrebte, fiel ich einem Läuferopfer zum ... Opfer. In Partie vier sass ich dem ELO-stärksten Gegner mit 2103 gegenüber. Wir blitzten förmlich die Eröffnung herunter und im 16 Zug wies meine Uhr noch einen Stand von 1.31h auf, nur aufgrund des 30-Sekunden-Inkrements. Zwischenzeitlich hatten wir uns auf mehr als 1.36h "hochgeblitzt". Ich machte den Fehler, alles abzutauschen. Stärkere Spieler regeln das dann im Endspiel, so auch hier. Stand also: 1/4 Punkte mit dem Score +1=0-3.

Erneut ein Stonewall, diesmal aber mit Le7 statt mit Ld6. Ich ließ mich auf einen Bauerngewinn ein und wurde zusammengeschoben.

In der Nachmittagspartie gegen ein neunjähriges Mädchen, Laertes mit Vornamen. Schon eine beachtliche Spielweise, möglichst alle Figuren auf dem Brett halten, schauen, welche Figuren schlecht bzw. inaktiv stehen und deren Stellung verbessern.
Aber wie gewinnt man eine solche Stellung? (wKg1, Db1, Sc1, Ld2, g2, Te1, Ba4, b3, d4, e3, f2, g3, h2; bKg8, De7, Sb6, Lb7, d6, Tc8, Ba5, b4, d5, e4, f5, g6, h7). Doch mit ihrer Hilfe ging diese Partie gut für mich aus.

Die Abschlußpartie am Sonntag brachte ein harmloses Remis hervor, bei dem das Budapester Gambit geübt wurde.

Alles in allem bin ich unzufrieden mit dem Ergebnis, da es auch einen Verlust an Wertungspunkten nach sich zieht.

Zu den Fotos: üblich sind bei Turnieren Namensschilder (Foto oben) und Ergebniskarten (Foto unten). Ich plane, diesen Service den Teilnehmern bei der nächsten Stadtmeisterschaft zu bieten ...


2019-10-05, geschrieben von (hjs)